Dienstag, 23. Mai 2017

R3® - Geführt Schreiben und Lesen lernen

R3® - Geführt Schreiben und Lesen lernen

R3® ist ein Präventions- und Therapieprogramm, mit dem Kinder mühelos und erfolgreich Schreiben und Lesen lernen. Es wurde von der Ergotherapeutin Irmgard Hasselmann entwickelt und wird seit 2006 bundesweit erfolgreich eingesetzt.

Hier ein Fallbeispiel, warum R3® für Ihr Kind wichtig sein kann:

Luisa macht Hausaufgaben, heute soll sie eine ganze Seite schreiben:
"… Oma, Opa, Papa und  P  p……"
Für Luisa ist das eine schwere Aufgabe, das Blatt will nicht ruhig liegen, die Buchstaben verändern während des Schreibens ihre Gestalt. Sie erscheinen auch nicht gleichmässig auf der Linie, mal sind sie gross, mal klein.
Luisa stört das nicht, aber ihre Lehrerin, Frau Wagner, ist damit nicht zufrieden. Frau Wagner hat einen roten Stift,  der den Buchstaben zeigen soll, wohin sie gehören. Luisa gibt sich viel Mühe, sie zu bändigen. Sie hält den Stift ganz fest und drückt extra stark auf. Wenn die Hand weh tut, nimmt sie den Stift in die andere Hand.
Aber je mehr sie sich bemüht, desto störrischer benehmen sich die Buchstaben. Sie wollen sich auch nur sehr widerwillig lesen lassen. Sogar Mama und Frau Wagner schaffen das nicht immer.
Luisa findet Schreiben und Lesen doof, sie ist oft wütend, verzagt und ist dann genauso bockig wie ihre Buchstaben. Sie ist auch ein wenig neidisch auf ihre Freundin Vera, die hat nettere Buchstaben, viel mehr Zeit zum Spielen und bekommt von Frau Wagner jeden Tag ein Sternchen.

Sind Luisas Schwierigkeiten auf dem Weg zum Schreiben eine Ausnahme?
Leider nicht, wie die Anzahl der erwachsenen, funktionalen Analphabeten ausweist. Die Ergebnisse der PISA-Studie zeigen, dass knapp 10% der getesteten Jugendlichen in Deutschland Schwierigkeiten haben, einfachste Texte zu schreiben und zu lesen. Probleme beim Schreiben- und Lesenlernen wirken sich stets auf den schulischen Erfolg insgesamt aus.
Als Erwachsene erinnern wir uns kaum noch daran, wie wir schreiben lernten. Wir denken nicht über den körperlich-geistigen Vorgang nach, der unsere Gedanken in Symbole verwandelt auf einem Blatt Papier sichtbar macht. Erst eine Schrift, die uns völlig unverständlich ist, erinnert uns daran, was wir geleistet haben, als wir das Schreiben erlernten. Dieser Leistung unseres Gehirns ging ein Zusammenspiel von Wachsen, Reifen und Lernen voraus. Dabei beeinflussen sich neurobiologische Anteile, genetische Voraussetzungen und Einflüsse der Umwelt gegenseitig. Das Ergebnis war unsere individuelle Entwicklung und damit auch unsere ganz persönliche Vorerfahrung mit der Schrift.
Ob diese Vorerfahrungen stattfinden oder stattgefunden haben kann anhand der Malentwicklung in der Kindergartenzeit beurteilt werden. In unseren Vorträgen für Eltern, Erzieher, Lehrer und Therapeuten erfahren Sie hierzu mehr.
Grundlage unserer Praxis sind unsere langjährige Erfahrung in der Therapie von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und Wahrnehmungsstörungen. Einen Einstieg für Sie ins Thema bietet Ihnen das Buch von Irmgard Hasselmann

R³ - geführt schreiben und lesen lernen





"Schreiben" bedeutet  für die Kinder einer 1. Klasse nicht das Gleiche. In ihrer Vorstellung von Schrift können die Entwicklungsunterschiede  erheblich sein. Viele von ihnen haben die Schrift bereits  "entdeckt". Sie betrachten Bilderbücher, beobachten Erwachsene beim Schreiben, nehmen Reklameschilder wahr usw. . Sie entdecken den Zusammenhang zwischen Buchstaben und Lauten, sie beginnen Schriftzeichen nachzumalen, ganze Wörter zu schreiben, sich Wortbilder einzuprägen. Dieser spielerische Umgang mit den Vorstufen der Schriftsprache macht sie nach und nach bereit für den systematischen Schreibunterricht. Alle funktionellen, sensorischen und kognitiven Bausteine und Werkzeuge, die sie zum Schreibenlernen brauchen, stehen ihnen nun zur Verfügung.

Ein Kind mit einer gut entwickelten Graphomotorik kann:
  • einen Stift festhalten und mit ihm zielgenau vertikale, horizontale, diagonale und runde Bewegungen ausführen
  • die Hand über das Papier gleiten lassen
  • den Druck variieren
  • die Schreibbewegungen fühlen und im Handlungsgedächtnis speichern
  • Richtungen, Entfernungen, Längen, Winkel erkennen und sie graphomotorisch nachahmen
  • ruhig sitzen, dabei mit den Händen und Augen die Körpermittelachse überqueren
  • eine dominante Körperseite benutzen
  • Schulter, Arm, Hand und Finger harmonisch aufeinander abgestimmt bewegen
  • mit den Augen die feinen Bewegungen der Hand verfolgen
  • Buchstaben als abstrakte Symbole für Laute erkennen

Vera kann dies alles gleichzeitig tun, Luisa nicht.
Ihr fehlen Teile aus diesem Fähigkeitspuzzle. Sie hat keine ausreichende Rumpfstabilität,  das Stillsitzen fällt ihr daher schwer, ihre Augen verlieren die Hand aus dem Blickfeld, die Finger halten den Stift viel zu fest, sie fühlt ihre Schreibbewegungen nicht sicher, die Bewegung von Schulter, Arm, Hand und Fingern ist unharmonisch, sie hat noch keine dominante Hand.
Luisa muss ihre Aufmerksamkeit auf diese mechanischen Anteile des Schreibens konzentrieren. Sie versucht, einen Mangel an körperlicher Entwicklung und graphomotorischer Erfahrung durch Anstrengung auszugleichen.
Trotzdem bleiben der Erfolg und damit die Begeisterung  Motivation für das Schreiben aus.  Hier schließt sich ein negativer Kreislauf. Verweigerung ist die logische Folge. Wer möchte schon freiwillig Misserfolge erleben?  Kann Luisa  trotz ihrer Schwierigkeiten am Lernfortschritt ihrer Klasse teilnehmen?

Kindern wie Luisa lernen mit dem Therapie- und Präventionskonzept:
® Raum Richtung Rhythmus mühelos und erfolgreich Schreiben und Lesen.
R³® unterstützt Vorschulkinder, denen grundlegende graphische Erfahrungen aus der Malentwicklung fehlen und Kindern, bei denen Entwicklungsstörungen bestehen.
R³® wird bei Schreibanfängern für den Übergang von der Druck- zur Schreibschrift und für Kinder mit leichten Schreibstörungen angewendet.
R³® wurde für bereits bestehende Schreibstörungen entwickelt, die als automatisierte Gewohnheit im Handlungsgedächtnis verankert sind.

®     ist auch bei Erwachsenen mit Schreibstörungen sogar bei Analphabetismus genauso erfolgreich in der Anwendung
Beratungs-/Trainingsdauer: 30 Minuten einmal pro Woche
Trainingszeitraum individuell zwischen 12 und 16 Wochen
Je nach Schweregrad der Schreibstörung machen auch "Crash" Kurse mit mehreren Terminen wöchentlich Sinn. Wir beraten Sie individuell auf ihre Bedürfnisse angepasst.

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